Wie oft sollte man Saiten wechseln?

Viele Faktoren beeinflussen die Haltbarkeit einer Saite: Das Material, die Häufigkeit und Intensität des Spiels, aber auch bauliche Voraussetzungen des Instruments. Pauschale Angaben zur Haltbarkeit von Saiten sind damit kaum machbar. Ein erfahrener Streicher hört sehr schnell, wenn die Saiten beginnen, ihre ursprüngliche Klangqualität einzubüßen. Alte Saiten klingen dumpfer, beim Anzupfen beispielsweise ertönt nur noch ein kurzer, matter Ton. Manchmal gibt auch die Saite selbst optische Hinweise; wenn sie sich verfärbt zum Beispiel, oder wenn sich die Umwicklung zu lösen beginnt.

Gerade bei älteren Saiten ist es nicht ausreichend, eine - beispielsweise gerissene - Saite zu ersetzen. Zu groß ist der klangliche Unterschied der neuen Saite gegenüber den alten. Aus Gründen der Homogenität sollte dann der ganze Satz getauscht werden. Bei PAGANINO erhalten Sie Saiten für Streichinstrumente einzeln oder als kompletten Satz. Häufigen Nachfragen unserer Kunden entsprechend haben wir auch spezielle »Pakete« geschnürt, bei denen z. B. bei Violinsaiten die E Saite oder bei Bratschen- und Cellosaiten die A Saite von einer anderen Marke stammt als der restliche Satz.

Wie werden Saiten aufgezogen?

Manchmal ist nur eine einzelne Saite gerissen, oder aber es ist wegen des Alters der Saiten ein komplett neuer Satz fällig: egal, ob Sie eine Saite ersetzen oder alle vier Saiten tauschen wollen, es sollte immer nur eine Saite nach der anderen entfernt und neu angebracht werden. Lockert man alle Saiten auf einmal, verliert zum einen der Steg seine Position und fällt um, zum anderen besteht die Gefahr, dass der Stimmstock im Inneren des Instruments umfällt. Dann stünde in jedem Fall ein Besuch beim Geigenbauer an, denn den Stimmstock wieder aufzustellen und an die richtige Position zu bringen, sollte man einem Fachmann überlassen.

Zum Entfernen der Saite dreht man so lange am Wirbel (weg von der Schnecke), bis sich die Wicklungen gelöst haben und man das Saitenende aus dem Wirbelloch herausziehen kann. Am (Feinstimm-)Saitenhalter hakt man die Kugel der Saite einfach aus und kann jetzt die Saite vorsichtig, ohne dass die Enden auf dem Lack kratzen, abnehmen.

An der neuen Saite macht man zunächst ca. 1,5 cm von der Spitze entfernt einen Knick, dieser geknickte Anfang wird später durch das Wirbelloch gesteckt.

Zunächst wird jedoch die Kugel im Saitenhalter eingehängt und die Saite nun leicht unter Spannung gehalten, damit die Kugel nicht wieder herausrutscht.

Jetzt wird der Saitenanfang durch den Wirbel gefädelt und die Saite von der Wirbelkastenmitte zum Rand hin so aufwickelt (Drehrichtung hin zur Schnecke), dass die gleichmäßig nebeneinanderliegenden Wicklungen das umgeknickte Anfangsstück auf dem Wirbel fixieren. Die Saiten dürfen nicht gegen den Rand des Wirbelkastens gedrückt werden, da sie sonst leichter reißen können. Außerdem muss man die Saite vorsichtig in die jeweils richtige Rille an Steg und Obersattel führen.

Zuletzt muss überprüft werden, ob der Steg noch an seinem Platz ist und sich nicht unbeabsichtigt durch das Spannen der Saiten geneigt hat.
Manchmal ist es schwierig, die E Saite (Geige) bzw. A Saite (Bratsche) zu montieren, da die Nachbarsaite über diesen Wirbel hinweg verläuft. Gegebenenfalls hilft es, die benachbarte A Saite (Geige) bzw. D Saite (Bratsche) etwas zu lockern, bevor man die höchste Saite wechselt.



Zurück zu Streicherwissen: Saiten

  • Saiten für Streicher – Wissenswertes
  • Wie finde ich die optimale Saitenspannung?
  • Wie sollten Saiten für Streichinstrumente gepflegt werden?
  • Welche Saitenhersteller gibt es?