Mösch, S.: Komponieren für Stimme


Art. Nr.: 950298
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Von Monteverdi bis Rihm. Ein Handbuch.
In Kooperation mit der Hochschule für Musik Karlsruhe.

»Und er gehorcht, indem er überschreitet«: Was Rainer Maria Rilke in seinen »Orpheus«-Sonetten formuliert, lässt sich auch als Motto des Komponierens für Stimme lesen. Von Monteverdi bis heute versuchen Komponistinnen und Komponisten, den Möglichkeiten der menschlichen Stimme zu folgen und gleichzeitig diese Möglichkeiten und damit die Grenzen des Musiktheaters zu erweitern.

In diesem Buch erkunden international renommierte Autoren den Umgang mit der menschlichen Stimme – im Wechsel der Stile, Gattungen und individuellen Schreibweisen.

Neben einem historischen Überblick bietet der Band Gespräche mit zwölf führenden Komponistinnen und Komponisten unserer Zeit:
John Adams, Chaya Czernowin, Peter Eötvös, Beat Furrer, Adriana Hölszky, Toshio Hosokawa, Helmut Lachenmann, Aribert Reimann, Wolfgang Rihm, Kaija Saariaho, Miroslav Srnka, Jörg Widmann.

Die Autoren:
Sieghart Döhring, Nanny Drechsler, Matthew Gardner, Anselm Gerhard, Michael Heinemann, Sabine Henze-Döhring, Rebecca Grotjahn, Arnold Jacobshagen, Tobias Janz, Silke Leopold, Stephan Mösch, Wolfgang Rathert, Christina Richter-Ibáñez, Dörte Schmidt, Uwe Schweikert, Thomas Seedorf und Arne Stollberg.

Der Herausgeber:
Stephan Mösch ist Professor für Ästhetik, Geschichte und Künstlerische Praxis des Musiktheaters an der Hochschule für Musik Karlsruhe. Bei Bärenreiter erschien von ihm »Weihe, Werkstatt, Wirklichkeit. Wagners ›Parsifal‹ in Bayreuth 1882-1933«.

Format: Buch, gebunden, 389 Seiten.
ISBN: 9783761823798.
Bärenreiter Musikverlag BVK02379.

Inhalt:
  • Vowort
  • Mösch, Stephan: »Und er gehorcht, indem er überschreitet«. Zur Einführung
  • Erster Teil – Entwicklungen und Perspektiven:
  • Kapitel 1:
  • Leopold, Silke: Singend sprechen – sprechend singen. Versuch einer Antwort auf die Frage, was der Gesang in der Oper zu suchen hat
  • Schmidt, Dörte: »Un travail pénible et rebutant«. Komponieren für das Musiktheater in Frankreich von Lully bis Gluck
  • Gardner, Matthew: Zwischen Kunst und Markt. Händel und seine Sänger in London
  • Seedorf, Thomas: Von gut gemachten Kleidern, geläufigen Gurgeln und dem richtigen Ausdruck. Mozart und der Gesang
  • Kapitel 2:
  • Jacobshagen, Arnold: Die Sprache der Melodie. Zur Ariengestaltung in der Epoche Rossinis
  • Döhring, Sieghart: Der neue Belcanto. Paradigmenwechsel des Komponierens für Stimme um 1850
  • Henze-Döhring, Sabine: Den Belcanto zu Grabe getragen? Ein Blick in die Werkstatt von Pauline Viardot-García
  • Mösch, Stephan: Von »Nervenschocks« und »Gesangswohllaut«. Richard Wagner und der Gesang
  • Schweikert, Uwe: »Wenn sie auch schlecht singen, das macht nichts!«. Von Verdi zu den Veristen: Die Opernstimme zwischen Romantik und Naturalismus
  • Kapitel 3:
  • Stollberg, Arne: Exzesse des Schwelgens. Strauss, Korngold und die Erotik der »Gesangoper«
  • Janz, Tobias: »Befreiung der Stimme«? Dimensionen des Vokalen in Schönbergs »Moses und Aron« und Bergs »Lulu«
  • Richter-Ibáñez, Christina: Lachen, schreien, von der Hoffnung singen. Die Stimme im Musiktheater nach 1945
  • Rathert, Wolfgang: Being Beauteous? Verlust und Wiedergewinnung der Stimme bei Hans Werner Henze
  • Kapitel 4:
  • Gerhard, Anselm: Die atemberaubende Ambivalenz der Terz. Wenn in der Oper die Gefühle am Stimmband hängen
  • Drechsler, Nanny: Der politische Körper. Aspekte des Chorischen im Musiktheater
  • Heinemann, Michael: Witwen schweigen nicht. Lehárs Lustgesänge
  • Grotjahn, Rebecca: Mit der Seele statt mit der Kehle. Wilhelmine Schröder-Devrient, Robert Schumann und der poetische Liedgesang
  • Zweiter Teil – Positionen:
  • »Popkomponisten sind oft genauer«. John Adams
  • Aus der Stille. Chaya Czernowin
  • Am Anfang war das Wort. Peter Eötvös
  • Eine Biegung der Repräsentanz. Beat Furrer
  • Von Eichhörnchen und anderen Menschen. Adriana Hölszky
  • Die Reinigung der Seele. Toshio Hosokawa
  • »Ich komponiere nicht, ich werde komponiert«. Helmut Lachenmann
  • »Man kann dieses innere Mitsingen gar nicht ausschalten«. Aribert Reimann
  • Doppelbelichtung von großer Distanz und großer Nähe. Wolfgang Rihm
  • Stimme, Software, Symbiosen. Kaija Saariaho
  • Die Sache mit der Kommunikation. Miroslav Srnka
  • »Für meine Generation ist erst mal wieder alles möglich«. Jörg Widmann
  • Anhang:
  • Die Autorinnen und Autoren
  • Personenregister
  • Abbildungsnachweise