für 2 Violinen, Viola und Violoncello. Wissenschaftlich-kritische Ausgabe von Jonathan Del Mar unter Berücksichtigung sämtlicher überlieferter Quellen; Einführungstexte (dt./engl.) von Misha Donat.
Vollständige Gesamtausgabe der sechs einzelnen Studienpartituren. Aus der Reihe »BÄRENREITER URTEXT«.
Mit dem Streichquartett op. 127 beginnt eine Serie von fünf Werken jener Gattung, die Ludwig van Beethoven während seiner letzten Lebensjahre und nach mehreren persönlichen und kreativen Krisen ganz überwiegend beschäftigte. Auslöser dieser Schaffensphase war Nikolaus Fürst Galitzin, der als »gleichermaßen begeisterter Musikliebhaber wie auch großer Bewunderer Ihres Talents« Beethoven 1822 um die Komposition neuer Streichquartette gebeten hatte.
Neben op. 127 (1824) sind dem Cello spielenden Fürsten auch die Quartette op. 132 (1825) – »ein ungeheueres Werk, ungeheuer besonders in dem lyrischen Satz und dem unbeschreiblichen letzten« (Thomas Mann) – und op. 130 (1826) gewidmet, als dessen Höhepunkt ursprünglich die Große Fuge op. 133 fungierte. Sie hatte sich jedoch bei der Erstaufführung aufgrund ihrer immensen Schwierigkeiten als ein Stolperstein erwiesen, sodass Beethoven gebeten worden war, ein Ersatz-Finale zu schreiben und den Schluss-Satz als „ein außer dem Bereich der gewöhnlichen […] Quartettmusik liegendes Kunstwerk« (Karl Holz, Sekundarius des Schuppanzigh-Quartetts) separat und mit eigener Opus-Zahl zu veröffentlichen
Das Streichquartett op. 131 (1826) war Beethoven bei der Arbeit an den drei Galitzin-Quartetten quasi nebenher aus der Feder geflossen – seine unerschöpfliche Fantasie und ein überbordender Reichtum an Quartett-Ideen mündeten in ein formal äußerst ungewöhnliches, siebensätziges Werk mit einem fugierten Kopfsatz, der die Auseinandersetzung mit Bachs »Wohltemperiertem Klavier“ zu erkennen gibt. Als letztes größeres Werk überhaupt vollendete Beethoven Opus 135 (1826); unter den späten Quartetten ist es das am ehesten klassisch konzipierte – gleichsam eine »wehmüthige Erinnerung an eine entflohne schönre Zeit« (Adolph Bernhard Marx).
Komponist: Ludwig van Beethoven.
Herausgeber: Jonathan Del Mar.
Einführungstexte (dt./engl.): Misha Donat.
Umfang: kartoniert, 366 Seiten.
Bärenreiter Musikverlag TP00934.