Berger, J.: 111 Gründe, klassische Musik zu lieben


Art. Nr.: 960128
kurzfristig lieferbar
Buch, Softcover, 232 Seiten.

Von Sonate, Sinfonie und Serenade, von Unisono bis Zwölftonmusik – ein Akkord aus 111 Tönen.

Klassische Musik: Das ist Zittern bei Schubert, Schmunzeln beim Streichquartett, Atemnot beim Fugenthema, Gänsehaut beim Pardon der Gräfin. Wir verstehen viel mehr von klassischer Musik, als wir glauben – sind wir doch ständig von ihr umgeben. Man muss gar nicht ins Sinfoniekonzert gehen. Allein in Werbung, Fahrstuhl und Kino kann man sich ihr nicht entziehen. Doch wann gelingt es der klassischen Musik, über Unterhaltung und Hintergrundberieselung hinauszugehen? Wie schafft es die Geigerin, dass man in einer Solosonate einen ganzen Roman zu erleben meint?

Zwischen Madrigal und »Neuer Musik«, zwischen Gregorianik und Progressive Rock erstreckt sich ein Reich, in dem Jens Berger den Lesern Sehenswürdigkeiten und Geheimtipps zeigt, Typisches, Abwegiges und nur scheinbar Nebensächliches. Dabei liefert er 111 Gründe, warum ein Leben ohne klassische Musik denkbar, aber sinnlos ist.

Jens Berger, geboren 1974, hat sein Herz an die klassische Musik verloren. Er organisiert Konzerte, schreibt Programmhefte, wühlt in Archiven, vergleicht für Dirigenten alte Partituren und fürs Radio neue CDs, setzt Noten und übersetzte das Lehrbuch, das erklärt, wie man Noten überhaupt am besten setzen sollte. Und er singt nicht nur unter der Dusche Tenor. Leider.

Autor: Jens Berger.
Format: Softcover, 20 x 13 cm, 232 Seiten.
Sprache: deutsch.
Schwarzkopf & Schwarzkopf 9783862657650.

Inhalt:
  • Vorwort: Weil es 1000 gute Gründe gibt
  • Kapitel 1: Mengenangaben
  • Weil wir alle viel mehr von klassischer Musik verstehen, als wir denken
  • Weil es noch nie so viel und so gute klassische Musik gab
  • Weil immer noch so viel »neues« Altes hinzukommt
  • Weil sich so schön darüber streiten lässt, was klassische Musik überhaupt ist
  • Weil es noch nie so einfach war, klassische Musik zu hören
  • Weil so viel drinsteckt
  • Weil 500 (oder so) Jahre eine lange Zeit sind
  • Weil’s Spaß macht und schmeckt
  • Weil klassische Musik erfüllt
  • Weil viele Köche einen wunderbaren Brei anrühren können
  • Kapitel 2: Sockelfiguren
  • Weil Komponisten wie Starköche sind
  • Weil nicht immer Metropolen den Ton angeben müssen
  • Weil uns der übermenschliche Mozart das menschliche Maß gibt
  • Weil auch Greise den Champagner perlen lassen können
  • Weil man die Hoffnung nicht aufgibt, wenn man weiß, dass auch Taube Meisterwerke komponieren
  • Weil auch die zweite Reihe beste Plätze bietet
  • Weil Busoni ein guter Schüler war
  • Weil man auch als Atheist an Bach glauben kann
  • Weil sich auch für Komponisten der Rückspiegel lohnt
  • Weil die großen Komponisten auch alle ’ne Macke hatten
  • Weil klar ist, woher der größte Komponist aller Zeiten stammt: aus Braunschweig
  • Kapitel 3: Bühnentiere
  • Weil klassische Musik nur so gut ist wie ihre Interpreten
  • Weil 1930 ein so gutes Jahr war
  • Weil man der größte Opernstar werden kann, ohne Opernsänger zu sein
  • Weil Musiker Prioritäten setzen können
  • Weil man keine großmäulige Rampensau sein muss, um als Dirigent ganz vorne zu stehen
  • Weil es nicht immer Heldentenöre oder Soprandiven sein müssen
  • Weil uns das Baltikum mit Dirigenten segnet
  • Kapitel 4: Lokales
  • Weil man auf Reise gehen kann
  • Weil uns Wien nicht nur durch die Wiener Klassik mit klassisch Wienerischem beglückt
  • Weil ein Schloss im Sumpf zu Europas führendem Musiklabor werden konnte
  • Weil Europa schon früh ein vereinigtes Musikland war
  • Weil die Bratwurst nie besser schmeckt als in der Ring-Pause
  • Weil man schon mal aus Liebe zur Musik der französischen Romantik einen Palast in Venedig kauft
  • Weil man sich nirgends so gut über klassische Musik des 20. Jahrhunderts unterhalten kann wie im Fitnessraum
  • Weil CD-Abteilungen ein Refugium für Sitzenbleiber sind
  • Weil Musik so schön ist, wenn sie vorbei ist
  • Weil zwei junge Geiger zum Netzhit werden
  • Kapitel 5: Werkzeug
  • Weil man einfach ein Herz für Bratscher haben muss
  • Weil Tenöre nicht von dieser Welt sind
  • Weil man heute das Messerchen nicht mehr loben muss
  • Weil uns »klasse Typen« für »uncoole« alte Instrumente begeistern
  • Weil Chöre immer besser werden
  • Kapitel 6: Familienangelegenheiten
  • Weil es immer wieder neue Gattungen zu entdecken gibt
  • Weil die Messe nicht weit vom Stamm fällt
  • Weil sich vier vernünftige Menschen geistreich unterhalten können, ohne ein Wort zu sagen
  • Weil man früher schon wusste, was man für eine gute Show braucht
  • Weil wir der Politik für neue Musikgattungen danken können
  • Kapitel 7: Sahnestücke
  • Weil es viele Kriterien für klassische Stücke gibt
  • Weil dem gewieften Händel die Geschäftsideen für echte Geistesunterhaltung nicht ausgehen
  • Weil manche Stücke so gut sind, dass man danach keine Zugabe geben kann
  • Weil moderne Komponisten uns 200 Jahre alte Ohren verpassen können
  • Weil Pasteten politisch werden können
  • Weil manche Stücke einfach der Wahnsinn sind
  • Weil Geduld belohnt wird
  • Weil auch Fingerübungen auf Odyssee gehen können
  • Weil man sich über seinen Arbeitsvertrag hinwegsetzen kann
  • Weil auch aus Juristen etwas werden kann
  • Weil es immer auch ganz anders geht
  • Weil man sich ruhig mal an die Schöpfung wagen darf
  • Weil für die Schöpfung ein Grund nicht ausreicht
  • Weil man seiner Zeit um Jahrhunderte voraus sein kann
  • Weil uns ein Philologenirrtum Orgellob bescherte
  • Weil der größte Erfolg aller Zeiten immer noch auf sein Comeback wartet
  • Weil nymphomane Zombienonnen einen eigenen Grund wert sind
  • Weil man zum Rausch keinen Alkohol braucht
  • Weil man mit einer Sinfonie Gewerkschaftsarbeit machen kann
  • Weil man sich mit gelassenem Witz über das Ende der kleinen Eiszeit freuen kann
  • Kapitel 8: Konserviertes
  • Weil die Antwort meistens lautet: Carlos Kleiber
  • Weil es Stücke gibt, die man lieber mehrmals hört
  • Weil sich das Rausfliegen lohnt
  • Weil Papierrollen Geister an den Flügel setzen
  • Weil man sich auch mit Unpersönlichkeit einen Namen machen kann
  • Weil beim Freigeist Beethoven kein Lagerdenken ausreicht
  • Kapitel 9: Wirkung
  • Weil klassische Musik gesund ist
  • Weil man ein besserer Mensch wird – oder sich zumindest nach manchen Stücken so fühlt
  • Weil man mit Mozart klüger wird – oder das zumindest glaubt
  • Weil die Musik aus der Nacht kommt
  • Weil man sich so schön gruseln kann
  • Weil man keinen Geringeren als Casanova als »Script Doctor« gewinnen kann, um mit Musik zu erklären, warum Schurken so sympathisch sind
  • Weil es gute Gründe zum Weinen gibt
  • Weil das Unverfügbare für Resonanz sorgt
  • Weil die Welt stillstehen kann
  • Weil man Rückwärtsgewandte mit ihren eigenen Waffen schlagen kann
  • Kapitel 10: Letzte Zwecke
  • Weil es nicht nur l’art pour l’art ist
  • Weil man siegen kann, ohne dass jemand verliert
  • Weil klassische Musik und leibliches Wohl nicht zu trennen sind
  • Weil man mal wieder auf die Pauke hauen kann
  • Weil man mit klassischer Musik Politik machen kann
  • Weil im klassischen Kunstlied auch Schlimmstes zur Sprache kommen kann
  • Weil heute kein Kino-Superheld ohne klassische Musik auskommt
  • Weil Woody Allen mit dem Duschen recht hat
  • Weil kein Werber darauf verzichten will
  • Weil man sich so schön wegträumen kann
  • Weil beim Konzert das Äußere zählt
  • Weil Papierstückchen Herzen bewegen können und über den Tod hinausgehen
  • Weil man sich unblutig duellieren kann
  • Weil der Orchestersport einfach Spaß macht
  • Weil man Passanten aus dem Cabrio ungestraft beschallen darf
  • Weil es dann nicht so wehtut
  • Weil Klassikhören den Status erhöht
  • Weil der Taktstock das Bajonetthafte verliert
  • Weil es Menschen weltweit verbindet
  • Weil klassische Musik eine Visitenkarte für Außerirdische ist
  • Weil die guten Gründe nicht ausgehen
  • Weil die Infoquellen heiter sprudeln
  • Weil manchmal ein Drittel Most fällig ist
  • Weil man noch so viel mehr lesen kann
  • Weil man gar nicht so viel lesen muss und Loriot wieder mal recht hat
  • Weil ich mich mal bedanken kann