Das wunderbare Vorwort des ungarischen Komponisten György Ligeti zu seiner Sonate für Viola solo (1991–1994) charakterisiert dieses herrliche Streichinstrument aus Sicht des musikalischen Künstlers:
„Scheinbar ist die Bratsche nur eine größere Geige, einfach eine Quint tiefer gestimmt. Tatsächlich liegen aber Welten zwischen den beiden Instrumenten. Drei Saiten haben sie gemeinsam, die A-, D-, und G-Saite. Durch die hohe E-Saite erhält der Klang der Violine eine Leuchtkraft und metallische Durchdringlichkeit, die der Viola fehlen. Die Violine führt, die Viola bleibt im Schatten. Dafür besitzt die Bratsche durch die tiefe C-Saite eine eigenartige Herbheit, kompakt, etwas heiser, mit dem Rauchgeschmack von Holz, Erde und Gerbsäure.“
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