Praktisch alle Geigenbauer, auch die größten wie Amati oder Stradivari, haben auch Bratschen gebaut. Der Aufbau der Viola ähnelt stark dem der Geigen. Sieht man von der unterschiedlichen Größe ab, unterscheidet sich die Viola von der Violine vor allem durch ihre größere schwingende Saitenlänge und ihre dickeren und tieferen Saiten (a, d, g‘, c‘). Sie klingt somit nicht nur tiefer, sondern auch wärmer und voller als ihre kleinere Schwester.
Die Schnecke der Bratsche, die typische Verzierung bei Streichinstrumenten, ist ein Relikt aus der Barockzeit, das sich bis heute gehalten hat.
Beim Bau des Instruments kommen unterschiedliche Materialien zum Einsatz. Der Obersattel und das Griffbrett, über das die Saiten gespannt werden, sind meist aus Ebenholz. Für günstigere Bratschen werden auch andere Harthölzer verwendet, welche dann gebeizt werden. Auch Kinnhalter und Wirbel der Bratsche sind häufig aus Ebenholz – es werden aber auch Buchsbaum- und Palisanderholz verwendet.
Die Decke der Bratsche wird aus Fichtenholz hergestellt und der Boden aus Ahorn. Boden und Decke der Viola können sowohl aus einem als auch aus zwei Teilen gefertigt sein. Verbunden durch die Zargen bilden sie den Klangkörper oder Korpus der Bratsche. Unabhängig von der Sorte des Holzes zeichnet sich gutes Tonholz für Streichinstrumente durch seine gleichmäßigen und engen Jahresringe aus. Großen Einfluss auf den Klang des Instruments hat natürlich auch der Bogen. Zusammen mit dem Musikinstrument werden Bratschenbogen, Schulterstütze, Kolophonium und Bratschennoten in einem Etui verstaut. Die meisten Bratschenkoffer haben einen Holzkern, es gibt jedoch auch moderne Bratschenkästen, die aus Carbon gefertigt sind.
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