Harnoncourt, N.: Musik als Klangrede


Art. Nr.: 910071
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Wege zu einem neuen Musikverständnis – Essays und Vorträge.

Wenn Nikolaus Harnoncourt seine Sammlung von Aufsätzen, Vorträgen und Vorlesungen »Musik als Klangrede« nennt, bekennt er sich damit zur Wiedergewinnung beredten Musizierens, für das er selbst mit seinem Ensemble »Concentus musicus« seit 1953 wegbereitend gewirkt hat. Harnoncourt geht mit dem gegenwärtigen Musikleben streng ins Gericht: Es erscheint ihm als ein aufwendiges Ornament, um über die kulturelle Leere des Lebens hinwegzutäuschen. Dem stellt er die Rückbesinnung auf ein verstehendes Hören entgegen, mit dem Interpreten und Hörer gemeinsam versuchen, sich die vielen Sprachen und Stile der Musik vergangener Jahrhunderte wieder zugänglich zu machen. Doch er verordnet nicht etwa den nostalgischen Rückblick auf »originales« Barockspiel mit »historischen« Instrumenten: Hier ist Harnoncourt oft missverstanden worden. Vielmehr setzt er sich mit der Alten Musik, ihrer Spielweise und ihren Instrumenten auseinander, um Impulse für die heutige Musikpraxis zu gewinnen.

Nikolaus Harnoncourt erläutert in diesem Buch die Grundprinzipien seiner musikalischen Praxis, die ihn in der gesamten Musikwelt berühmt gemacht haben. Dabei geht es ihm nicht um die museale Interpretation Alter Musik, sondern um eine moderne Interpretation der Meisterwerke der Vergangenheit, deren Impulse unsere Hörgewohnheiten auf neue Fundamente stellen.

Verlag: Bärenreiter BVK01098.

Inhalt:
  • I. Grundsätzliches zur Musik und zur Interpretation:
  • Die Musik in unserem Leben
  • Zur Interpretation historischer Musik
  • Musikverständnis und Musikerausbildung
  • Probleme der Notation
  • Artikulation
  • Das Zeitmaß
  • Tonsysteme und Intonation
  • Musik und Klang
  • Alte Instrumente – ja oder nein?
  • Die Rekonstruktion originaler Klangverhältnisse im Studio
  • Die Prioritäten – Stellenwert der verschiedenen Aspekte
  • II. Instrumentarium und Klangrede:
  • Viola da Brazzo und Viola da Gamba
  • Die Violine – das barocke Soloinstrument
  • Das Barockorchester
  • Das Quasi-Wort-Ton-Verhältnis in der rein instrumentalen Barockmusik
  • Vom Barock zur Klassik
  • Entstehung und Entwicklung der Klangrede
  • III. Europäische Barockmusik – Mozart:
  • Programmusik – Vivaldis Op. 8
  • Der italienische und der französische Stil
  • Österreichische Barockkomponisten – Versöhnungsversuche
  • Telemann – der vermischte Geschmack
  • Barocke Instrumentalmusik in England
  • Concerto grosso, Triosonate – bei Händel
  • Was ein Autograph sagt
  • Tanzsätze – die Suiten Bachs
  • Französische Barockmusik – aufregend neu
  • Französische Oper: Lully – Rameau
  • Gedanken eines Orchestermusikers zu einem Brief von W. A. Mozart
  • Nachbemerkung
  • Diskographie